Zeit der Veränderung

Der Weg

Alles fließt, ist in Bewegung und verändert sich. Das Leben schlägt Haken, macht Überschläge und gelegentlich ist auch ein Spagat gefragt.
Wo ist vorne, wo hinten? Wo bin ich gestartet und wo ist das Ziel?
Kaum hat meine Seele erste zarte Wurzeln geschlagen, da treibt es mich fort in ein anderes Land, eine andere, neue Welt. Das Band der wenigen wirklichen Freundschaften wird gedehnt und gestreckt, so dass es zusehends dünner zu werden scheint. Manchmal fühlt sich das Herz an wie eine zum Zerreißen gespannte Saite, die in schrillen, hohen Tönen klingt.Morgens wache ich auf und frage mich mitunter, bin ich noch dort oder hier oder schon da, wo es nun hingeht?
Das Leben ist Veränderung, so sagt man und das ist sicher richtig. Stagnation, Stillstand oder Unbeweglichkeit schränken das Leben ein, machen es fad und dürr. Trotzdem fordert jede Veränderung auch einen Schnitt zu machen, gewohntes Altes loszulassen, um Hände Kopf und Herz frei für Neues zu haben. Ein wenig schwindlig kann einem dabei gelegentlich allerdings schon einmal werden. Was hilft, wo findet sich dann die Konstante, die mir möglich macht, Standort, Richtung und Ziel zu bestimmen? Ein Lernprozess ist nötig und der hat mir gezeigt, dass es zwei Fixpunkte in meinem Leben gibt, an denen ich mich ausrichten und an die ich mich halten kann.

Zum einen ist es das Vertrauen darauf, genau dort zu sein, wo ich jetzt gerade sein soll. Dies Vertrauen habe ich, weil es jemanden gibt, der größer ist, als Umstände und Veränderungen und in dessen Hand ich mich geborgen weiß.
Der andere Fixpunkt ist die Erkenntnis, dass meine Wurzeln nicht im heimischen Umfeld, in Wohnungen, Beruf, Nachbarschaft, Freundschaften oder liebgewordenen Gewohnheiten Halt finden. Am Ufer unserer gegenseitigen Liebe liegt der Grund in dem Tiefe und Raum uns ermöglichen, zu wurzeln, zu wachsen und einander Heimat und Halt zu sein.

Bild: Der Weg – Sabine Koss

By:

Posted in:


Hinterlasse einen Kommentar